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Ask the Experts: Nachhaltigkeitsstrategie & Reporting 2025
Strukturierte Ansätze für langfristigen Unternehmenserfolg
In unserer Interview-Reihe "Ask the Experts" beantworten Partner/innen und Dozierende unserer RWTH Zertifikatskurse aktuelle Fragestellungen und geben Handlungsempfehlungen für Unternehmen, um im Jahr 2025 erfolgreich zu sein.
Nachhaltigkeit ist längst kein Nice-to-have mehr, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Unternehmen stehen vor einer Vielzahl neuer Regulierungen, steigenden Erwartungen von Stakeholdern und der Herausforderung, nachhaltige Geschäftsmodelle wirtschaftlich tragfähig zu gestalten. 2025 bringt neue Gesetze und Rahmenbedingungen, die Unternehmen zwingen, ihre Nachhaltigkeitsstrategien weiterzuentwickeln und in konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Der Fokus in diesem Beitrag: Nachhaltigkeitsstrategie 2025 – Strukturierte Ansätze für langfristigen Unternehmenserfolg mit Daniel Führen, Dozent des RWTH Zertifikatskurses Chief Sustainability Manager.
Nachhaltigkeitsstrategie – Strukturierte Ansätze für langfristigen Unternehmenserfolg
Interview mit Daniel Führen
Warum ist eine klare Nachhaltigkeitsstrategie für Unternehmen entscheidend?
„Unternehmen stehen vor steigenden regulatorischen und marktseitigen Anforderungen und müssen Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsstrategie integrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine unstrukturierte Herangehensweise führt oft zu ineffizienten Maßnahmen und erhöhten Kosten. Eine durchdachte Strategie hilft, Maßnahmen gezielt zu priorisieren, wirtschaftliche Chancen zu erkennen und Compliance-Risiken zu minimieren. Nachhaltigkeit sollte nicht als isoliertes Projekt betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie, der langfristige Resilienz und Wachstum sichert.“
Welche neuen Anforderungen kommen 2025 auf Unternehmen zu?
„Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden Unternehmen verpflichtet, ihre Nachhaltigkeitsleistungen nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) offenzulegen. Dies bedeutet, dass nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch die gesamte Lieferkette, der Ressourceneinsatz, Kreislaufwirtschaftsstrategien und soziale Aspekte in den Berichtsrahmen aufgenommen werden müssen. Parallel dazu steigt der Druck von Investoren, die zunehmend auf standardisierte ESG-Daten setzen, um Geschäftsrisiken und Zukunftsfähigkeit bewerten zu können.
Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass Nachhaltigkeitsberichte nicht mehr nur eine interne Maßnahme sind, sondern eine entscheidende Grundlage für strategische Entscheidungen und externe Bewertungen darstellen.
Die Herausforderung besteht darin, die notwendigen Strukturen für eine effiziente Datenerfassung und Berichterstattung aufzubauen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Maßnahmen nicht nur der Compliance dienen, sondern einen echten Mehrwert für das Unternehmen schaffen.“
Welche Trends, Herausforderungen und Chancen sehen Sie für Ihren Fachbereich in diesem Jahr?
„Ein bedeutender Trend ist die zunehmende Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Unternehmen setzen verstärkt auf digitale Lösungen, um ESG-Daten automatisiert zu erfassen und Berichtsprozesse effizienter zu gestalten. Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Transparenz in den Lieferketten, da Kunden und Regulierungsbehörden genau nachvollziehen möchten, woher Materialien stammen und wie nachhaltig Produktionsprozesse tatsächlich sind. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, eine Balance zwischen den steigenden regulatorischen Anforderungen und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit nachhaltiger Maßnahmen zu finden.
Unternehmen, die frühzeitig in digitale Nachhaltigkeitsmanagementsysteme investieren, können nicht nur Kosten für das Reporting reduzieren, sondern auch datenbasierte Erkenntnisse für die Optimierung ihrer Wertschöpfungsketten nutzen. Die große Chance liegt darin, Nachhaltigkeitsanforderungen nicht nur als regulatorische Pflicht zu betrachten, sondern gezielt Wettbewerbsvorteile durch nachhaltige Innovationen zu erschließen.“
Welche Aufgaben stehen für Unternehmen jetzt konkret an?
„Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme der eigenen Nachhaltigkeitsleistung – von CO₂-Emissionen über Ressourcennutzung bis hin zur sozialen Verantwortung in der Lieferkette. Darauf aufbauend sollten Unternehmen eine klare Priorisierung vornehmen: Welche Maßnahmen bringen den größten wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen? Parallel dazu ist eine unternehmensweite Verankerung der Nachhaltigkeitsstrategie essenziell – durch interne Schulungen, digitale Tools und klare Verantwortlichkeiten.“
Welche Handlungsempfehlungen geben Sie Unternehmen?
„Unternehmen sollten ihre Nachhaltigkeitsstrategie systematisch angehen und nicht nur auf kurzfristige Compliance-Ziele fokussieren. Die Verknüpfung mit wirtschaftlichen Kennzahlen und digitalen Lösungen erleichtert die Implementierung und macht Fortschritte messbar. Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette sind entscheidend, um Synergien zu nutzen und Kreislaufwirtschaftskonzepte effizient umzusetzen. Wer jetzt eine langfristige Roadmap entwickelt, kann Nachhaltigkeit als echten Wettbewerbsvorteil nutzen und regulatorische Risiken frühzeitig minimieren.“
Comprehensive Sustainability Strategy Framework
Das „Comprehensive Sustainability Strategy Framework“ zeigt die verschiedenen Bereiche auf, die für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie wichtig sind, wie Compliance, Umwelt, Wertschöpfung und soziale Verantwortung. Es ist entscheidend, die richtigen Maßnahmen zu identifizieren und zu priorisieren.
Um den Anforderungen der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, benötigen Mitarbeitende das Wissen und die Tools, um Fähigkeiten in diesem Bereich zu entwickeln. Unternehmen können dadurch Ressourcen effizienter nutzen und nachhaltige Geschäftsmodelle umsetzen.
Erhalten Sie einen ganzheitlichen Einblick in Schlüsselthemen des Nachhaltigkeitsmanagements in unserem Zertifikatskurs: